Leidenschaftlicher Schreiber: Ray Bradbury – Zen in der Kunst des Schreibens

Wer kennt nicht Ray Bradbury? Für mich selbst zählt sein Buch Fahrenheit 451 zu den Top 100 bzw. zu den 100 Büchern, welche man in seinem Leben mindestens einmal gelesen haben muss. Aber Ray Bradbury hat über 500 Kurzgeschichten, Romane und Vieles mehr geschrieben. Warum schreibt jedoch überhaupt jemand? Was sind seine Beweggründe? – Vielleicht aus Langeweile? Dann kann man auch einen 9-to-5-Job haben, Geld verdienen und irgendein Hobby nachgehen. Oder wegen des Geldes? Möglich, aber sind dies die besten Texte?

Ray Bradbury ist – wie er selbst schreibt – “erregt”, wenn er schreibt. Sein Tipp an alle Schriftsteller: Leidenschaft, Gusto, Liebe und Freude. Ohne den Drang eine Story zu erzählen, etwas niederzuschreiben oder (auch moderner) in den Computer einzutippen, sollte man es lieber lassen und seine Mitmenschen damit verschonen. Bradbury (S.18) “Den was ein Autor zuallererst sein sollte, ist – erregt. aus Fieber und Enthusiasmus sollte er bestehen. Ohne solche Energie kann er eben sogut Pfirsiche pflücken oder Spargel stechen; Gott weiß, es wäre besser für seine Gesundheit.”

Bradbury, ein erfahrener und erfolgreicher Autor, schreibt in “Zen in der Kunst des Schreibens” seine Erfahrungen als Schriftsteller. Wer nun einen Ratgeber erwartet, der wird enttäuscht sein. Nicht nur weil sich der Büchermarkt in den letzten Jahren geändert hat und sich weiterhin ändern wird. Mittlerweile hat jeder die Chance sein Buch selbst zu veröffentlichen. Es gibt zahlreiche Anbieter, die Bücher in Kleinstauflagen drucken. Mit dem ebook entfallen die Druckkosten und mit dem Internet gibt es nicht nur den Distributionskanal für jeden Autor, sondern auch die Kommunikationsplattform für jeden Jungschriftsteller und -in. Selbst Amazon bietet diesen Service mittlerweile an. Das ist aber nicht das Anliegen von Bradbury. Ihm geht es vielmehr um die innere Einstellung des (möglichen) Autors und um das Schreiben an sich. Der kreative Prozess ist sein Anliegen, welches er mit diesem Buch verfolgt. Wer also überlegt, ob und warum er schreiben soll, bekommt hier eine Antwort. Wer wissen will, wie ein Schriftsteller (am Beispiel von sich selbst) so arbeitet, bekommt hier ein Antwort. Und wer als Autor eine Krise durchlebt, bekommt hier erst recht eine Antwort.

Für mich selbst war schon nach den ersten Seiten die Begeisterung so groß, dass ich hier diese Empfehlung geben möchte. Empfehlung daher, weil Bradbury mich mit seiner Begeisterung so angesteckt hat, das eine Rezension viel zu subjektiv positiv wäre.