Kategorie: Wachstum

  • Wirtschaft 2050: Bedarfsbefriedigung statt Wachstum

    Wirtschaften ist das planmäßige und effiziente Entscheiden über zur verfügungstehende begrenzte Ressourcen für eine bestmögliche eigene oder andere Bedürfnisbefriedigung (Begriffserklärung „Wirtschaften“ bei Wikipedia (1)). Wie sieht das Wirtschaftsleben im Jahr 2050 aus? Seit Jahrzehnten wird um Alternativen und Lösungen philosophiert, aber für Viele hat sich eigentlich Wenig bis Nichts geändert. Die Autos fahren weiter mit Öl, dessen Gesamtverbrauch weltweit von Jahr zu Jahr steigt, obwohl

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  • Sparen, Sparen, Sparen oder doch Wachstum?

    Die europäische Schuldenkrise hält an. Die Experten überbieten sich mit Horrorszenarien und wie es besser gemacht werden kann. Und trotz unzähliger Treffen von Experten und Politikern hat die europäische Schuldenkrise nicht nur Europa sondern die gesamte Weltwirtschaft im Griff. Am Freitag hat die Rating-Agentur Fitch die Kreditwürdigkeit von Griechenland und das Rating von fünf griechischen Banken auf CCC herabgestuft (Quelle: Spiegel Online, 18.05.2012 (1)). Im selben Spiegel Online Artikel (1) wird berichtet, dass im wichtigen Tourismussektor auf Grund der negativen Meldungen zur wirtschafltichen Lage die Hotelbuchungen in einigen Regionen um bis zu 40 Prozent eingebrochen sind. Die griechische Regierung spart, reduziert bei Investitionen, Sozialvorsorge und versucht die Steuereinnahmen in einer immer schwächerwerdende Wirtschaft zu erhöhen. Die Griechen selbst sparen auch. Sie verringern ihre Ausgaben, wodurch sie aber auch weniger konsumieren.

    Sparen ist das Zurücklegen momentan freier Mittel zur späteren Verwendung.“ (2) – Wohl kaum, dass die Krisenlänger momentan freie Mittel haben. Die aktuellen Anstrengungen der Länder sind vielmehr, das Ausgabendeffizit (Ausgaben sind höher als die Einnahmen) zu senken, um nicht weitere Schulden machen zu müssen. Dieses Problem haben aber nicht nur die griechischen Privathaushalte oder der griechische Staat, sondern auch Spanien, Italien, und in nicht so dramatischer Form Frankreich und andere Ländern. Die deutsche Regierung schwört mit ihrer Kanzlerin weiterhin die Krisenländer auf das Sparen ein. Interessanterweise ist Deutschland jedoch das Land, welches mit seinen Exporten in die europäische Gemeinschaft am meisten profitiert, die niedrigsten Staatsanleihenzinsen zahlt und trotzdem es nicht schafft einen ausgeglichenen Haushalt vorzuweisen (Ist das Doppelmoral?).

    Das ganze Dilemma ist, ob nun Privat- oder Staathaushalt, dass die Schuldenquote (Die Schuldenquote(3) ist das Verhältnis von Staatsschulden(4) und Bruttoinlandsprodukt(5).) mit zunehmendenm Haushaltsdefizit (Ausgaben höher als Einnahmen) steigt. Dadurch wiederum steigt die Zinslast wegen des gestiegenden Ausfallrisikos, belegt durch die Ratings verschiedener Agenturen. Die Leistungsfähigkeit bzw. die Fähigkeit weitere Kredite zu erhalten, nimmt immer weiter ab. In diesem Dilemma stecken aktuell alle Krisenstaaten und Deutschland will weiter, dass gespart werden soll. Wahrscheinlich bis sich totgespart worden ist.

    Dabei gibt es besonders in den Krisenstaaten zunehmend den Druck nicht weiterzusparen, sondern die Politik und derren Ziele auf Wachstum auszurichten. Nachdem nun viele Ausgaben reduziert worden sind, so dass größtenteils nur noch die sinnvollen und notwendigen Ausgaben übriggeblieben sind, wollen die Politiker nun das Bruttoinlandsprodukt, also die Summe aller erwirtschafteten Waren und Dienstleistungen eines Landes steigern (bzw. die dramatische Rezession in einigen Ländern bekämpfen). Dies sind die Anliegen und Ziele nicht nur der Radikalen Linken in Griechenland, welche mit ihrer Blockadenhaltung letztlich für Neuwahlen gesorgt haben, sondern auch von z.B. dem neugewählten französischen Präsidenten Francois Hollande. Selbst der amerikanische Präsident Barack Obame unterstützt den Willen zu mehr Wachstumspolitik.

    Der Sinn jetzt mehr Wachstum zu wollen ist, die Schuldenquote nachhaltig zu senken und so die Kapitaldienstfähigkeit zu verbessern (bzw. im Fall von Griechenland wieder zu gewährleisten). Dieser Strategiewechsel ist also richtig, denn sinnvolles Sanieren besteht aus zwei meist zeitlich aufeinanderfolgenden Komponenten: dem Sparen und dem Investieren. Sparen meint hierbei das Reduzieren von notwendigen und vermeiden von nichtnotwendigen Ausgaben, so dass die Mittel nur noch in ökonomische sinnvollen fließen (Sozialleistungen, Gesundheitswesen und Bildung sind für einen Staat, aber auch für Individuen im übertragenem Sinne wichtig). Anschließend müssen aber notwendige Ausgaben zum Erhalt und zur Steigerung der Leistungsfähigkeit investiert werden (z.B. auch in Entwicklung, Forschung, etc.), so dass das Bruttosozialprodukt zumindest nicht weiter sinkt oder besser steigt. Die Investitionsaufwendungen sollten allerdings nicht wieder durch neue Schulden finanziert werden, und wenn doch, dann nur wenn die eingesetzten Finanzmittel einen signifikant höhere Einnahmen generieren als der Kapitaldienst (Zinsen und Tilgung) beträgt (nachhaltiges Investieren = nachhaltiger Wachstum).

    Das Wachstumspolitik nicht bloß mit neuen Schulden erkauft werden soll darauf drängt bereits die deutsche Regierung. Aber muss immer Geld ausgegeben werden? Reicht es den nicht Gesetze und Vorschiften wachstumsorientiert auszurichten und mit verschiedenen Wachstumsstimulie wieder die ökonomischen Kräfte wirken zu lassen. Der griechische Tourismuswirtschaft wäre schon mit positive Meldungen, Sicherheit und Stabilität geholfen wieder auf ein Vorkrisenniveau zu kommen.

    Die Kunst der Regierenden ist nun die Zeichen der Zeit zu erkennen und Entscheidungen zu treffen, welche notwendig sind. Der Trend dreht nun von Sparmaßnahmen zu Wachstumimpulsen – in Griechenland, Frankreich, Italien und den USA. Bleib abzuwarten, wann auch die deutsche Regierung das erkennt.

    Quellen:

    • (1) spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/rating-agentur-fitch-stuft-griechenland-weiter-ab-a-833900.html
    • (2) de.wikipedia.org/wiki/Sparen
    • (3) de.wikipedia.org/wiki/Schuldenquote
    • (4) de.wikipedia.org/wiki/Staatsschulden
    • (5) de.wikipedia.org/wiki/Bruttoinlandsprodukt
  • Und nun ist´s passiert: S&P stuft mehrere europäische Länder herab

    Das Jahr hat erst bekommen und schon geht´s mit einem richtigen Hammer weiter mit den Herabstufungen von europäischen Ländern. Oder lag es einfach am unglücklich gewählten Datum – Freitag, den 13. Januar. Die Ratingagentur Standard&Poor stufte unter anderem Frankreich, Österreich, Italien, Spanien sowie  Maltas, der Slowakei und Sloweniens  um jeweils eine Note herunter. Portugal und Zypern wurden gleich um zwei Stufen heruntergestuft. Damit verloren Frankreich als auch Österreich das so begehrte „Triple A“ und haben nun AA+. Italien hat nun ein Triple-B-Rating, was eine durchschnittliche Risikobewerbung kennzeichnet.

    Deutschland ist bei diesem S&P-Abwertungrundumschlag genauso davongekommen wie Finnland, die Niederlande oder Luxemburg (bezogen auf Euro-Länder). Allerdings eben weil mit Frankreich, Italien, Spanien und auch Österreich wirtschaftlich starke Länder abgewertet wurden, ist nun auch Gesamteuropa quasi abgewertet worden. Dies hat zur Folge, dass die Refinanzierungskosten steigen werden. Und das betrifft auch der Finanzierung des EFSF-Rettungsfonds. Hier hat auch Deutschland seine Verantwortung mitzutragen.

    Wie ich bereits vor einer Woche in einem Post schrieb, haben die amerikanischen Ratingagenturen bzw. das amerikanische Kapital ihre eigenen (Bewertungs-) Regeln. Aber es gibt Alternativen, sogar in Deutschland. EulerHermes – ein Tochterunternehmen der Allianz – veröffentlicht (1) ihre eigenen Bewertung für die europäischen Länder. Frankreich (Stand 06/2011), Österreich (12/2011) wie auch Deutschland (12/2011) erhalten hier mit AA Low Risk Bestnoten.

    Und nach all den eigentlichen positiven Reformen und anderen Bemühungen sollte Europa trotz seiner Probleme die Schuldenkrise besser und nachhaltiger bewältigen als die USA. Egal mit welcher Ratingbewertung – entscheidend ist, dass Europa weiterhin wirtschaftlich leistungsfähig bleibt und die Menschen in Europa zufrieden sind. Das internationale Kapital glaubt weiterhin an Europa. Die letzten staatlichen Anleihenverkäufe von Italien und Spanien waren mehr relativ niedrigen Zinssätzen sehr gut gelaufen und Investoren „schenken“ Deutschland mittlerweile Geld, da der Zins bei der letzten Anleiheauktion sogar negativ war.

    Quelle:

    • (1) http://www.eulerhermes-aktuell.de/de/europa/europa.html
  • Nach Rekordwachstum nun Nullwachstum – Droht uns wieder die Rezession?

    Die deutsche Wirtschaft ist im vergangenen Jahr um 3,0 Prozent gewachsen und dies in einem eigentlich schlechten Umfeld (Euro- Schuldenkrise und nachlassender Weltkonjunktur) fast so stark wie im Vorjahr (2010 mit 3,7 Prozent). Dabei ist der Wachstum insbesondere in 2010 aber auch noch in 2011 aus den Nachholeffekten der Rezession des Krisenjahres 2009 (-5,1 Prozent) zu erklären. Aktuell ist der Ausblick jedoch eingetrübt. Bereits das 4. Quartal 2011 wies mit -0,25% BIP-Veränderung erstmalig wieder ein negatives Wirtschaftswachstum auf. Verschiedene Experten sind für 2012 mit ihren Prognosen vorsichtig und erwarten eher ein Null-Wachstum.

    Trotz des schönen Wirtschaftswachstum für das vergangene Jahr stelle ich mir die Frage, was hinter einer solchen Zahl steckt.
    Ist Wachstum als Grad für den Wohlstand, die Wettbewerbsfähigkeit und den allgemeinen Zustand der Leistungsfähigkeit eines Landes geeignet. Ist denn auch die Zufriedenheit gewachsen? Sind die Menschen glücklicher? Sicherlich ist die Anzahl der Beschäftigungsverhältnisse gestiegen und die veröffentlichte offizielle Arbeitslosenquote gesunken. Jedoch ist die Quantität noch lange kein Maßstab für die Qualität.

    Was steckt eigentlich hinter diesem Wachstum der letzten beiden Jahre (mal abgesehen von der Exportindustrie)? Die letzten beiden Winter 2009/2010 und 2010/2011 waren sehr lang mit niedrigen Temperaturen und mit viel Schnee. Nicht nur das mehr geheizt wurde (also mehr Wärme produziert wurde), oder sich mehr wetterbedingte Unfälle ereigneten (Schadensbeseitigung bzw. Neuproduktion von z.B. neuen Autos, etc.) sondern es wurden auch Straßenschäden ausgebessert  als auch mehr Streusalz auf die Straßen verstreut.

    Ja, die beiden letzten Wintersaisons waren gut für das Wirtschaftswachstum. Jedoch würden wohl viele Unfallbeteiligte darauf verzichten, ebenso auf die hohen Heizkosten. Auch wenn eine weiße Winterpracht schön ist, so bedeutet jeder kalter Wintertag vorwiegend das Verbrennen von fossilen Brennstoffen, welche eigentlich schlecht für das Klima ist (Stichwort: Klimaerwärmung). Und das Streuen von Salz auf tausende Straßenkilometern ist wohl auch nicht so gut für die Umwelt und belastet die Kommunen (Streusalzkauf, aber auch Straßenreparaturen).

    Hohes Wirtschaftswachstum hört sich immer so toll an. Ist Wirtschaftswachstum jedoch der richtige Indikator. Leistungsfähigkeits-, Wohlstands- und Zufriedenheitskennziffern sind auch wichtig und sollten genauso oder besser noch präsenter als Lenkungs- und Entscheidungsorientierung werden. Denn auch ein milder Winter wie aktuell kann schön sein mit weniger Unfällen, mit geringerer Umweltbelastung und geringeren Straßenschäden. Dass nun jedoch die deutsche Wirtschaft in eine Rezession driftet, ist jedoch nicht dem Wetter oder so geschuldet, sondern wohl eher, dass viele dem Wirtschaftswachstum einen so hohen Stellenwert geben.