Und nun ist´s passiert: S&P stuft mehrere europäische Länder herab

Das Jahr hat erst bekommen und schon geht´s mit einem richtigen Hammer weiter mit den Herabstufungen von europäischen Ländern. Oder lag es einfach am unglücklich gewählten Datum – Freitag, den 13. Januar. Die Ratingagentur Standard&Poor stufte unter anderem Frankreich, Österreich, Italien, Spanien sowie  Maltas, der Slowakei und Sloweniens  um jeweils eine Note herunter. Portugal und Zypern wurden gleich um zwei Stufen heruntergestuft. Damit verloren Frankreich als auch Österreich das so begehrte “Triple A” und haben nun AA+. Italien hat nun ein Triple-B-Rating, was eine durchschnittliche Risikobewerbung kennzeichnet.

Deutschland ist bei diesem S&P-Abwertungrundumschlag genauso davongekommen wie Finnland, die Niederlande oder Luxemburg (bezogen auf Euro-Länder). Allerdings eben weil mit Frankreich, Italien, Spanien und auch Österreich wirtschaftlich starke Länder abgewertet wurden, ist nun auch Gesamteuropa quasi abgewertet worden. Dies hat zur Folge, dass die Refinanzierungskosten steigen werden. Und das betrifft auch der Finanzierung des EFSF-Rettungsfonds. Hier hat auch Deutschland seine Verantwortung mitzutragen.

Wie ich bereits vor einer Woche in einem Post schrieb, haben die amerikanischen Ratingagenturen bzw. das amerikanische Kapital ihre eigenen (Bewertungs-) Regeln. Aber es gibt Alternativen, sogar in Deutschland. EulerHermes – ein Tochterunternehmen der Allianz – veröffentlicht (1) ihre eigenen Bewertung für die europäischen Länder. Frankreich (Stand 06/2011), Österreich (12/2011) wie auch Deutschland (12/2011) erhalten hier mit AA Low Risk Bestnoten.

Und nach all den eigentlichen positiven Reformen und anderen Bemühungen sollte Europa trotz seiner Probleme die Schuldenkrise besser und nachhaltiger bewältigen als die USA. Egal mit welcher Ratingbewertung – entscheidend ist, dass Europa weiterhin wirtschaftlich leistungsfähig bleibt und die Menschen in Europa zufrieden sind. Das internationale Kapital glaubt weiterhin an Europa. Die letzten staatlichen Anleihenverkäufe von Italien und Spanien waren mehr relativ niedrigen Zinssätzen sehr gut gelaufen und Investoren “schenken” Deutschland mittlerweile Geld, da der Zins bei der letzten Anleiheauktion sogar negativ war.

Quelle:

  • (1) http://www.eulerhermes-aktuell.de/de/europa/europa.html