Kategorie: Kommunikation

  • Ein möglicher Kompromiss bei der Netzneutralität

    In dieser Woche dürfte es zum Eklat zwischen dem EU-Parlament und dem EU-Rat kommen. Wie Spiegel Online am 29.05.2015 (1) berichtete, geht es um ein ganzes Gesetzespaket, welches die zukünftige Telekommunikation neu regeln soll. Es wird nicht nur die Abschaffung der Roaminggebühren für Gespräche, SMS und Datennutzung innerhalb der EU entschieden – welche nun später erfolgen werden, sondern auch um eine gesetzlich garantierte Netzneutralität, bei der die Telekommunikationsunternehmen zur Gleichbehandlung aller Daten im Internet verpflichtet werden sollten. Im aktuellen Gesetzentwurf der lettischen Ratspräsidentschaft wurde allerdings das Wort „Netzneutralität“ und deren gesetzliche Erläuterung gestrichen, welches noch im Gesetzesentwurf des EU-Parlarment enthalten war. Stattdessen sollen Möglichkeiten gesetzlich verankert werden, die priviligierte Sonderdienste ermöglichen. (mehr …)

  • Ex_Machina ist Science Fiction – die automatisierte industrielle Fertigung ist jedoch Realität!

    Am 23.04.2015 startete der Kinofilm „Ex_Maxina“ in Deutschland. Das Science-Fiction-Drama ist das Regiedebüt von Alex Garland der einen jungen Programmierer und einen geheimnisvollen Internetmogul zusammen spielen lässt. Hauptperson ist jedoch AVA – die künstliche Intelligenz in einem Roboter mit weiblicher Gestalt.

    Letztendlich ist es ein klassisches Kammerspiel mit im wesentlichen 2 … oder doch 3 Personen, in der die Beziehungen zwischen einem sonderbaren Erfinder, einem jungen Programmierer sowie einer künstlichen Intelligenz thematisiert wird. Haben Roboter eine Persönlichkeit? Können sie überhaupt eine eigenständige Persönlichkeit entwickeln? Wenn Roboter wirklich so weit entwickelt sein werden, wird es dann die Frage eines „Existenzrechtes“ für Roboter mit einer KI als eine Art von „Seele“ geben? Viele Fragen werden thematisiert und regen weiter zu denken an. Wie wird der Mensch mit einem „denkendem“ anorganischen Wesen umgehen – auch juristisch? (mehr …)

  • Barcamp Hamburg 2012 – ich war dabei

    Hab´s dieses Jahr geschafft, wieder auf dem Barcamp in Hamburg zu sein. Jedoch leider nur am Freitag. Egal – tolle Sessions waren es auf jeden Fall. Es waren sogar viele sehr interessanten Sessions zeitlich parallel, aber teilen kann man sich schließlich nicht. So war ich bei der Session von Florian aus Kassel (@greinr – twitter.com/greinr), der eine Session über das Reisen mit digitaler Unterstützung machte, in der Session von Lutz Lungershausen (@lutzlu – twitter.com/LutzLu) zum Thema “Kreativität auf Knopfdruck”, bei der Israelin Liron Tocker (@lirontocker – twitter.com/lirontocker) und in der Session „Zukunft des Internet ist offline“ von Hagen Fisbeck (@hagen – twitter.com/Hagen). Nein, die Zukunft des Internets wird nicht offline sein, aber Hagen Fisbeck hat einen schönen Ausblick über neue Zukunftentwicklung dargestellt (z.B. die Entwicklung der 3-D Drucker oder die Entwicklung vom Konsumenten zum Prosumenten). Bei allen Teilnehmern ein großes DANKESCHÖN.

    Außerdem ein großes DANKESCHÖN an die Sponsoren ohne die die Veranstaltung nicht möglich wäre: Otto Versand bzw. die Otto Group (otto.de), in derren Räumen die Veranstaltung stattfand und die für ein sehr leckeres Catering gesorgt haben, sowie an Lichtwerk, Immowelt.de, Immonet.de, eResult.de und den Anderen. Außerdem an die Organisatoren Vivian Pein, Ilka Hindrichs, Volker Graubaum und Dennis Kallerhoff.

    Und weil ich schon beim Grüßen bin: Schöne Grüße an „Jati“ Jan Tißler (Ex-T3N, und nun der Blockwerk AG), Danke fürs Platzfreihalten ;-)

    Mehr Infos gibt es auf Seite Barcamp-Hamburg.de oder auch von z.B. #DMW Digital Media Women (digitalmediawomen.de), welche eine kleine Tageszusammenfassung gebloggt haben. Sehr schöne Sketchnotes aus den Sessions sind von Ralf Appelt erstellt worden (sketchnotes.de/tag/bchh12). Desweiteren natürlich auf Twitter #bchh12 (twitter.com/#bchh12) …

    Und das Beste zum Schluß: Die Herzblatt-Session – war echte KLASSE!!!

    So, in einem weiteren späteren Blogpost werde ich mal über die Verbreitung der „Apfel“-Produkte bei den Medienmenschen und hierzu meinen Eindrucken auf dem Barcamp schreiben.

  • Nachtrag zum Post: „Werbung „Blöd gegen Schlau“ find ich BLÖD“

    Zum Glück ist schlechter Geschmack und fehlenden soziales Gespür nicht verboten. Provokation hingegen geschätzt. In meinem Post vom 07.05.2012 habe ich die aktuelle Werbung eines deutschen Elektromaktes mit seiner Puppenwerbung kritisiert.

    Der Deutsche Werberat (werberat.de), der eine Institution der deutschen Werbewirtschaft (also werbenden Firmen, Agenturen und andere Werbemacher) ist und für die Selbstüberwachung verantwortlich ist, meint dazu (Auszug meiner Antwortmail vom Deutschen Werberat):

    Bei der Werbemaßnahme geht es jedoch um die visuelle Dokumentation von vermeintlich cleveren Menschen, die das Angebot des Elektronikmarktes nutzen und demgegenüber uncleveren Personen, die dies nicht tun. Hierzu kann sich der Werbungtreibende grundsätzlich plakativer Darstellungen bedienen, die die beabsichtigte Botschaft transportieren, sofern diese nicht die Grenzen des gesellschaftlich Akzeptierten überschreiten bzw. unverhältnismäßig in Persönlichkeitsrechte eingreifen. Diese Grenzen werden hier u.E. nicht überschritten: Die Werbemaßnahme ist offensichtlich mit einem Augenzwinkern zu verstehen, die überdies keine real existierenden Menschen zum Gegenstand hat. Eine ernstliche Herabwürdigung von blonden und sozial schwächeren Menschen vermögen wir hier nicht zu erkennen.

    Nun gut, auch schlechte Werbung soll erlaubt sein. Ob jedoch diese Art der Werbung noch zu Kaufaktionen verleitet, bleibt bis zur Veröffentlichung von Geschäftszahlen abzuwarten. Dann zeigt sich, ob solche provokante Werbung überzeugt und wirkt oder nicht.

  • Werbung „Blöd gegen Schlau“ find ich BLÖD

    Im Mai startete der große rote Elektronikmarkt seine neue Marketingkampagne. Zentraler Bestandteil sind zwei Puppenfamilien. Die dunkelhaarigen bürgerliche Familie „Schlau“ und die blonde und prollig wirkende Familie „Blöd“. Die erste Beilage war schon ein Schock. Nun will der Elektronikmarkt auch noch auf den anderen Medien damit werben. (siehe Pressemitteilung z.B. Presseportal.de (1) oder Branchenmitteilungen, z.B. Horizont.net (2))

    Was bewegt jedoch die Verantwortlichen solche Werbung (a) zu machen, (b) zu produzieren und (c) zu vermarkten. Ist es der Trieb nach Aufmerksamkeit oder schon die verzweifelte Reaktion auf einer verschlafene E-Commercestrategie (3). Selbst der damals provokante Slogan „Ich bin doch nicht blöd“ wird wieder aufgewärmt. Damals war diese Kommunikationsstrategie sicherlich schon provokant, aber mit Sicherheit aber nicht diskriminierend. Ich finde, dass bei der aktuellen Werbung nicht mehr genügend sozialverantwortliches Sensibilität vorhanden ist.

    Aktuell ist im Netz noch kein sozialkritische Aufschrei zu vernehmen. Das verwundert mich. Bei der umstrittenen Weihnachtskampagne 2011 gab es wenigsten von den Kirchen Kritik. Jetzt sollten die zahlreichen sozialkritischen Experten ihren Zeigefinger hochnehmen und Kritik äußern zu dieser mit zahlreichen Vorurteilen (z.B. blond und blöd – … das stimmt nicht!) aufgeladenen Werbung.

    Es wird sich also zeigen, ob „fragwürdige“ Werbung = Aufmerksamkeit = steigende Umsätze = gute Werbung ist. In Deutschland gibt es den Werberat (4). In den Grundregeln zur kommerziellen Kommunikation (5) heißt es dazu: „Kommerzielle Kommunikation hat die allgemein anerkannten Grundwerte der Gesellschaft und die dort vorherrschenden Vorstellungen von Anstand und Moral zu beachten.“ und „Insbesondere darf Werbung … keine Form …. unsozialen Verhaltens anregen oder stillschweigend dulden, …„.

    Es wäre schön wenn die Werbenden wieder mehr (soziale) Sensibilität entwickeln und ihren guten Geschmack finden und endlich wieder positive geschmackvolle Werbung machen. Dann sollten auch wieder Konsumenten Freunde beim Kaufen finden.

    Quelle:

    • (1) presseportal.de/pm/55404/2245908/bloed-versus-schlau-media-markt-laesst-bei-neuer-werbekampagne-die-puppen-tanzen-bild
    • (2) horizont.net/aktuell/marketing/pages/protected/Bloed-gegen-Schlau-Media-Markt-laesst-die-Puppen-tanzen_107360.html
    • (3) ecommerce-lounge.de/strategien-fur-den-media-markt-online-shop-8921/
    • (4) werberat.de/
    • (5) werberat.de/content/Grundregeln.php