Kategorie: Internet

  • Sich eine digitale Abstinenz gönnen

    Smartphones, Tablets, Laptops – das Internet ist überall und jederzeit präsent. Kommunziert wird immer seltener miteinander, sondern vielmehr digital. Vielen nervt aber das immer online sein. Und noch mehr Internetsüchtigen fällt es noch nicht einmal auf, dass ihr Verhalten eines Drogensüchtigen gleicht. Der Wecker ist  – wie praktisch – im Smartphones. Ums auszumachen wird es in die Hand genommen und dann gleich mal die Mails gecheckt, Twitter und Facebook besucht. Was waren es wohl noch Zeiten, als man nur eine Zigarette und ´nen Kaffee brauchte … – oder eben auch nicht.

    Weiter geht es mit zahlreichen Beispielen, aber die will ich nicht kommentieren. Einfach mal die Digitalabhängigen in Cafe´s, U- und S-Bahn auf der Arbeit und in der Freizeit beobachten. Piep – und wieder eine SMS, Mail, egal – schnell mal ein Blick.

    (mehr …)

  • Vielen Dank für die 9,25 Mio.US-$, die es nicht gibt…

    Ein Brief aus Südafrika. Wer mir da wohl schreibt? – Absender ist ein Japaner, den ich nicht kenne. Egal, den Brief kann ich mal durchlesen. Inhalt des Briefes ist, dass jemand mit identischen Namen 18,5 Mio. US-$ 2001 bei einer japanischen Bank zur Portfolioverwaltung übergeben hat. Leider ist dieser Namensvetter beim schrecklichen Erdbeben in Yokohama in Japan 2003 verunglückt. Nun sind also 18,5 Mio.US-$ besitzlos und der „fürsorgliche“ Bankangestellte „sucht“ nun einen entsprechenden Namensvetter, um mit Hilfe seiner Identität an das Vermögen zu gelangen. Und weil der Bankangestellt ein „ehrlicher“ Familienmensch mit Frau und Kind ist, könnten wir diese 18,5 US-$ teilen. Wow – der Gedanke gefällt mir. 7,2 Mio. Euro sind sehr viel Geld.

    Was jedoch zu gut ist, um wahr zu sein, ist meist Träumerei, Betrug </p>

    <!–more–>

    oder so selten Wahr, dass man es nur unter genauer Überprüfung glauben darf. OK, 7,2 Mio.€ sind schön, aber ein wenig mit den Namen im Internet recherchiert …. und ich bekam diese Ergebnisse: Post aus Japan – Versand in Südafrika (Link: boote-forum.de/showthread.php?t=168342 ).

    Tja, da war ich wohl nicht der Einzige gewesen. Eine Reaktion meinerseits wäre fatal, denn dann wären durch meine Reaktion meine Kontaktdaten verifiziert und hätten an „Wert“ gewonnen und ich wäre in diesem Betrugsspiel miteingebunden. Als nächsten würden weitere Zusicherungen gemacht, dann vermutlich Verzögerungen und letztlich die Aufforderungen einen bestimmten selbst an ein ausländisches Konto zu zahlen, um an die besagten 9,25 Mio.US-$ zu gelangen. Nach Überweisung des entsprechenden Betrages würde man aber nichts mehr von dem Kontakt hören noch lesen noch sehen. Das Geld würde aber unauffindbar sein. – Das ist wohl das eigentlich Ziel des Briefes. Ahnungslose Empfänger mit ihrer Unwissenheit und Gier zu ködern und so Geld zu vereinnahmen.

    2 simple Regeln sollten daher bei solcher Post – ob nun online oder offline – gelten: Misstrauen haben und einfach mal im Internet die Suchmaschinen befragen. Mit Sicherheit erhält man schnell irgendeinen Eintrag, welcher das eigene Misstrauen bestätigt. Dies kostet nichts und ist so besser als den Schaden, den man hätte.

    PS: der Abnehmer der südafrikanischen Briefmarke hat sich sehr gefreut. Wenigstens das war ein Gewinn.

  • Barcamp Hamburg 2012 – ich war dabei

    Hab´s dieses Jahr geschafft, wieder auf dem Barcamp in Hamburg zu sein. Jedoch leider nur am Freitag. Egal – tolle Sessions waren es auf jeden Fall. Es waren sogar viele sehr interessanten Sessions zeitlich parallel, aber teilen kann man sich schließlich nicht. So war ich bei der Session von Florian aus Kassel (@greinr – twitter.com/greinr), der eine Session über das Reisen mit digitaler Unterstützung machte, in der Session von Lutz Lungershausen (@lutzlu – twitter.com/LutzLu) zum Thema “Kreativität auf Knopfdruck”, bei der Israelin Liron Tocker (@lirontocker – twitter.com/lirontocker) und in der Session „Zukunft des Internet ist offline“ von Hagen Fisbeck (@hagen – twitter.com/Hagen). Nein, die Zukunft des Internets wird nicht offline sein, aber Hagen Fisbeck hat einen schönen Ausblick über neue Zukunftentwicklung dargestellt (z.B. die Entwicklung der 3-D Drucker oder die Entwicklung vom Konsumenten zum Prosumenten). Bei allen Teilnehmern ein großes DANKESCHÖN.

    Außerdem ein großes DANKESCHÖN an die Sponsoren ohne die die Veranstaltung nicht möglich wäre: Otto Versand bzw. die Otto Group (otto.de), in derren Räumen die Veranstaltung stattfand und die für ein sehr leckeres Catering gesorgt haben, sowie an Lichtwerk, Immowelt.de, Immonet.de, eResult.de und den Anderen. Außerdem an die Organisatoren Vivian Pein, Ilka Hindrichs, Volker Graubaum und Dennis Kallerhoff.

    Und weil ich schon beim Grüßen bin: Schöne Grüße an „Jati“ Jan Tißler (Ex-T3N, und nun der Blockwerk AG), Danke fürs Platzfreihalten ;-)

    Mehr Infos gibt es auf Seite Barcamp-Hamburg.de oder auch von z.B. #DMW Digital Media Women (digitalmediawomen.de), welche eine kleine Tageszusammenfassung gebloggt haben. Sehr schöne Sketchnotes aus den Sessions sind von Ralf Appelt erstellt worden (sketchnotes.de/tag/bchh12). Desweiteren natürlich auf Twitter #bchh12 (twitter.com/#bchh12) …

    Und das Beste zum Schluß: Die Herzblatt-Session – war echte KLASSE!!!

    So, in einem weiteren späteren Blogpost werde ich mal über die Verbreitung der „Apfel“-Produkte bei den Medienmenschen und hierzu meinen Eindrucken auf dem Barcamp schreiben.

  • Google ist dein Freund – das Instrument im Informationszeitalter

    In Deutschland besitzt die Suchmaschine ein Quasimonopol. Die Suchmaschine wird für fast Alles befragt. Und mit den ersten Suchergebnissen erhält man oftmals eine mehr oder weniger sinnvolle Informationsquelle, welche einem die Lösung zur Frage liefert. So wird man oftmals gleich auf einen passenden Wikipedia-Art verwiesen. In diesem Wikipediaartikel wird dann meist eine hinreichende Antwort zur Verfügung gestellt. Egal mit welchem Problem man konfrontiert ist, ob wissenschaftliche Fragen, Kontaktdaten einer Firma oder

    (mehr …)

  • Cult of Less – Minimalismus in der Konsumgesellschaft

    … wenn Weniger mehr ist. Kelly Sutton (1) hat 2009/2010 ein persönliches Experiment gestartet indem er selbst versuchte mit sowenig persönliches Besitz auszukommen wie nur möglich. Sein Blog dazu heißt „Cult of Less“ (cultofless.com) und ist immernoch online.

    Ein Auto – braucht man in einer Großstadt wie New York oder auch Hamburg oder Berlin mit einer sehr gut ausgebauten Infrastruktur des öffentlichen Nahverkehrs nicht. Medieninhalte aus Büchern, Fotos, Musik und Filme sind bereits digitalisiert, so dass diese auf einer oder wenigen Festplatten Platz finden. Festplatten? – Eigentlich auch überflüssige Gegenstände, solange man einen permanenten Internetzugang hat, so dass Medieninhalte bei den diversen Cloudanbietern gelagert werden können oder auch OnDemand von Medienanbietern kostenlos oder für kleines Geld direkt gestreamt werden können. Und selbst diverse Alltagsgegenstände braucht man nicht mehr zu kaufen, einmal benutzen und anschließend für Jahre im Keller, Kammer oder Dachboden zu verstauen. Kennt man keinen Freund oder Nachbarn, der einen kursfristig aushelfen kann, so bieten mittlerweile zahlreiche Dienstleister, wie erento.com oder Miet24.de ihre Geräte für ein entsprechendes Entgelt an.

    Macht Besitz glücklich oder träge? Was braucht der Mensch zum Leben? – Viele Menschen definieren sich selbst über ihren Besitz. Ob es einige Hausbesitzer, einige Autofahrer sind, die ihr Einkommen und ihre Zeit in ihren Besitz stecken. Andere kaufen Konsumwaren, um diese – nein, nicht zu benutzten oder zu verbrauchen – zu horten. Ja, Besitz kann also Inhalt im Leben von Menschen bringen. – Aber es gibt auch andere Menschen, die bestrebt sind, sowenig Besitz wie möglich zu haben. Diese haben weniger als 100 Gegenstände, wobei sie schon ein Sockenpaar als 2 Gegenstände zählen. Dies ist sehr extrem, aber möglich, weil sich ihre Bibliothek mit einigen hundert Büchern auf ein eBook befindet (eBook = 1 Gegenstand) und ihr Büro der Laptop (=1 Gegenstand) ist. Durch die diversen Onlinedienste kann man so sein Büro mit nur einer handvoll von Gegenstände bewältigen.

    Durch diese Reduktion auf nur wenige Gegenstände gewinnen also manche Menschen mehr an persönlicher Freiheit. Sie sind mobiler, Reisen viel, sparen Geld, weil Sie weniger kaufen, reparieren und wieder neu anschaffen müssen. Ein Fernseher mit seinen vielen Sendern kann doch auch Menschen daran hindern wieder selbst auszugehen und eigene Erlebnisse zu leben als nur die inszenierten Lifedokus auf der Couch mit den obligatorischen Werbeunterbrechungen passiv zu konsumieren.

    Früher war viel und/oder größerer Besitz ein Zeichen von Wohlstand und Unabhängigkeit. Im Gegensatz zu damals entwickelt sich im neuen Jahrtausend ein neues Ideal. Mobilität und Freiheit wird für Viele wichtiger. Nicht das Haben ist das Ideal, sondern das Erleben, Machen, Erreichen. Jeremy Rifkin hat in seinem 2000 erschienenen Buch „Access – Das Verschwinden des Eigentums: Warum wir weniger besitzen und mehr ausgeben werden“ bereits eine veränderte Besitz- und Konsumgesellschaft prophezeit. Zugang und Zugriff zu Dienstleistungen und Gegenstände gewinnen an Bedeutung. Nach über 12 Jahren im neuen Jahrtausend kann man diese Hypothese am Bessten mit der rasante Zunahme der Carsharinganbietern in urbanen Zentren bestätigen.

    Die Bedeutung und das soziale Image bzw. Malus von Besitz bzw. Eigentumsrechte (oder eben Nichtbesitz) als auch temporär begrentzte Nutzungsrechte haben wohl ihre Bedeutung verloren. Vieles ist heute möglich. Karstadtbesitzer und Milliardär Berggruen hat nach eigenen Angaben keine eigene Wohnung mehr, sondern fliegt lieber in einer Gulfstream IV und lebt in Hotels (Quelle: Taz-Interview, 14.07.2010: „Ich habe nichts erreicht“(2)). Selbstverwirklichung ist heute wichtiger, ob nun mit oder eben ohne Besitz. Was allerdings zu jeder Zeit und in jeder Situation notwendig ist, sind Kapital für die Beschaffung und den Unterhalt des Besitzes oder für die Nutzungsentgelte als auch das Wissen (bzw. Kenntnisse über Nutzungsmöglichkeiten). Kapital und Wissen sind die beiden Komponenten, um weltweit Wünsche erfüllen und (Konsum-)Bedürfnisse befriedigen zu können.

    Quelle:

    • (1) kellysutton.com
    • (2) taz.de/Interview-mit-Karstadt-Investor-Berggruen/!55544