Die 7 Todsünden der modernen Gesellschaft (vom Dalai Lama XIV.)

Von den 7 (christlichen) Todsünden hat wohl jeder gehört. Nun hab ich die 7 Todsünden der modernen Gesellschaft vom Dalai Lama XIV. gelesen:

  • Reichtum ohne Arbeit,
  • Genuss ohne Gewissen,
  • Wissen ohne Charakter,
  • Geschäft ohne Moral,
  • Wissenschaft ohne Menschlichkeit,
  • Religion ohne Opfer,
  • Politik ohne Prinzipien.

Eine sehr interessante Aufzählung in Analogie der bekannten Todsünden. Interessant deshalb, weil der Dalai Lama Reichtum, Genuss, Geschäfte, usw. nicht absolut “verteufelt”, sondern nur bestimmte unredliche Arten nicht gut und förderlich hält. Jeder kann also reich werden, Genuss erleben, …, bis hin zu in der Politik aktiv sein. Jedoch immer mit Bedacht auf Moral & Anstand sich selbst und Anderen gegenüber.

Die 7 Todsünden der christlichen Glaubenslehre (Quelle: Wikipedia, de.wikipedia.org/wiki/Todsünde) sind:

  • Superbia = Hochmut (Eitelkeit, Stolz, Übermut)
  • Avaritia = Geiz (Habgier)
  • Luxuria = Wollust (Ausschweifung, Genusssucht, Begehren)
  • Ira = Zorn (Wut, Rachsucht)
  • Gula = Völlerei (Gefräßigkeit, Maßlosigkeit, Selbstsucht)
  • Invidia = Neid (Eifersucht, Missgunst)
  • Acedia = Faulheit (Feigheit, Ignoranz, Trägheit des Herzens).

Schnell wird einem zum Beispiel die Geiz unterstellt, nur weil man zielstrebiger eine materielle Sicherheit durch konsequentes Sparen aufbauen möchte, schnell ist man der Völlerei oder der Wollust erlegen, nur weil man das gute Essen und andere Dinge schätzt. Das schlechte Gewissen muss so immer kommen, sobald man ein wenig mehr hat oder macht als wohl ein Mönch im Kloster. Aber nicht für alle ist ein solch bescheidenes und zurückgezogene Leben erstrebenswert. Ist es deshalb schlimm ein schönes Leben für sich und andere anzustreben?

Daher ist die Formulierung des Dalai Lamas so interessant. Es ermöglicht ein schönes und angenehmes Leben zu führen, ohne gleich ein schlechtes Gewissen haben zu müssen. Gleichzeitig zeigt es die Grenzen auf, welche bei einer Übertreibung zum Schaden für einen selbst und bzw. oder seinen Mitmenschen führt. Ich finde, es ist eine gelungene Zusammenstellung, bei der für jeden etwas dabei ist. Jeder sollte in seinem persönlichen Leben dies berücksichtigen, so dass das Streben und Leben jeden Einzelnen für die Gemeinschaft von Nutzen ist.