2015 – das war´s

ein kleiner persönlicher Rückblick

31.12.2015 – das Jahr ist fast geschafft. Die Böller, Sekt und Pfannkuchen sind gekauft – oder auch nicht. In sämtlichen Medien, ob TV, Radio, Print oder Web werden 2015er-Rückblicke gezeigt – informative, emotionale, überflüssige – für jeden Geschmack etwas dabei.

Wie jedes Jahr sind die Hoffnungen auf eine friedlichere, gesündere und wohlhabenere Welt wieder einmal nicht in Erfüllung gegangen. Gefühlt ist sie unsicherer geworden – mal wieder. Gleich zu Beginn des Jahres mit den Anschlägen auf die Redaktion von Charlie Hebdo und dann wieder in Paris mit den Anschlägen am 13. November. Der Krieg gegen den „Islamischen Staat“ in Syrien und Irak dominierten die Medien.

Aber auch die Schuldenkrise Griechenlands war Hauptthema 2015. Die Verhandlungen waren schwierig. Yanis Varoufakis – für einige Monate Finanzminister Griechenlands kannten vor einem Jahr in Deutschland nur wenige. Mittlerweile ist seine Bekanntheit merklich zurückgegangen. Dabei hatte er im Frühling bis zum Sommer vielen Spitzenpolitiker in den zahlreichen Verhandlungen wohl so einige Nerven gekostet.

Nachrichten über den Flüchtlingsstrom aus Afrika und Syrien bestimmten dann ab dem Sommer die Headlines der Medien. Viele Flüchtlinge hatten dramatische Schicksale auf dem Mittelmeer und dem Balkan erleben müssen. Und die Willkommenskultur in den Zielländer (u.a. Deutschland und Schweden) stieß sowohl bei einigen in der Bevölkerung als durch die Bürokratie und den öffentlichen Möglichkeiten auf Grenzen.

Der VW-Abgasskandal bewies mal wieder das Wunsch (wirtschaftliche Zielvorgaben) und Wirklichkeit (damals technisch machbare Umsetzung) nicht immer realisiert werden können. Obgleich im Vergleich zu Jahrzehnten vorher große Fortschritte gemacht worden sind.

Aber auch personellen Themen waren bei Volkswagen interessant. Ende April 2015 beendete der langjährige Aufsichtsratsvorsitzende und frühere Vorstandsvorsitzende Ferdinand Piëch sein Amt wohl nach Machtkämpfen auch mit Martin Winterkorn. Dieser musste ein halbes Jahr wegen des Abgasskandals selbst seinen Posten als Vorstandsvorsitzende des VW-Konzerns verlassen. Nachfolger und wohl auch einer der Aufsteiger diesen Jahres ist Matthias Müller, der vorher Porschechef war.

Achja, noch ein Autothema. Die Pkw-Maut für Autofahrer ist vorerst gescheitert. Bundesverkehrsminister Dobrindt konnte noch keine europakonforme Mautlösung hervorzaubern – trotz bayrischer „wir-machen´s-trotzdem“-Rhetorik.

Ansonsten wurde Deutschland von größeren politischen und wirtschaftlichen Katastrophen trotz einiger Up-and-Downs glücklicherweise verschont.

mein Ausblick

Was wird 2016 passieren? Mit Sicherheit werden auch wieder Politik, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft spannende und interessante Themen produzieren.

Die technische Entwicklung wird auch 2016 fortschreiten. Während die 00er-Jahre von den „Nur-Telefon-und-SMS-Handys“ dominiert waren und sich das Internet mit dem e-Commerce durchsetzte, sind die Jahre der ersten Hälfte der 10er Jahre von Smartphones, Apps und dem mobilen Internet bestimmt gewesen. Spannend wird es nun werden, wie sich die Wearables (Smartwatches) und das Internet-of-Things (IoT) in der zweiten Hälfte des 10er-Jahrzehnts durchsetzen werden. Ebenso werden „Virtuell Reality“-Brillen in der Arbeits- und Spielewelt wohl zunehmend normal werden.

Ich selbst glaube, dass der Trend der Automatisierung und Digitalisierung sich beschleunigen wird. Für problematisch halte ich hingegen die fehlende öffentliche Diskussion. Unternehmen im Bereich Robotik und Künstliche Intelligenz werden aufgekauft und „verschwinden“ anschließend. Die Entwicklung findet dann bei privaten Unternehmen im Verborgenen statt – ohne Kenntnis und somit auch ohne Möglichkeit einer rechtzeitigen öffentlichen Diskussion über die sozialen und ökonomischen Auswirkungen. Dies sollte nun im neuen Jahr beginnen. Nicht nur von Think Tanks und von sogenannten Experten, sondern möglichst breit.

Für 2016 hoffe ich auf mehr Frieden, Gesundheit und Wohlstand für alle!
Guten Rutsch ins Neue Jahr!