Die andere Zukunft

Im letzten Post hatte ich bereits einige Innovationen vorgestellt, welche in den nächsten Jahren in immer mehr Lebensbereiche Einzug erhalten werden. Die Einführung der Innovationen werden vermutlich mit notwendigen Maßnahmen zur Effizienz- und Wettbewerbssteigerung begründet. Des Weiteren werden von den Entscheidern Wachstumspotentiale und die damit häufig erhofften Wohlstandseffekte proklamiert. Aber welche Folgen werden jetzt schon zu erwarten sein. Hierzu einige Beispiele:

Selbstfahrende Autos sind technisch fast schon für die Massenfertigung fertig entwickelt, nur die notwendigen gesetzlichen Voraussetzungen bzgl. Haftung und entsprechende Versicherungsangebote fehlen noch. Die Chancen solcher Technologie ist für den Autofahrer eine Erleichterung. Nicht nur, dass er eigentlich nicht mehr aktiv Fahren braucht, sondern es besteht dann auch die Möglichkeit, dass das Auto selbst einen Parkplatz sucht, zurück nach Hause fährt oder anderen Menschen für deren Mobilität zur Verfügung steht. Dies betrifft nicht nur Autos, sondern auch Busse und den gesamten öffentlichen Nah- und Fernverkehr. Diese selbststeuernde Verkehrsmittel revolutionieren so nicht nur unsere Art&Weise unserer Mobilität, sondern können auch die Taxi-, Busfahrer und Bahner als auch andere Menschen in der Transport- und Logistikbranche erwerbslos machen. Den auch die Paketdienste und weitere Lieferanten werden mit dieser und weiterer Innovationen (Stichwort „Paketdrohnen“) technologisiert und somit entmenschlicht.

Die Zunahme von robotergestützter Fertigung und anderen automatisierten Maschinen ist eigentlich nichts Neues. Seit Beginn der Industrialisierung wurden immer leistungsfähige Maschinen entwickelt und eingesetzt. Dies hat sämtliche Bereiche erfasst und nicht nur die Textil- oder Automobilindustrie, die so immer mehr billigere Massenwaren produzierten. Was in den folgenden Jahren jedoch passiert, ist nicht mit der bisherigen Entwicklung vergleichbar. Denn bisher unterstützten Maschinen die Menschen bei ihrer Tätigkeit. Oftmals mussten diese permanent gesteuert und überwacht werden. In vielen Bereiche, in denen es zu wenige standardisierte Prozesse mit berechenbare bzw. durch Sensoren steuerbare Ergebnisse gab, waren die Menschen dann doch noch die besseren flexibleren „Maschinen“. Nun aber ist die notwendige Rechenleistung so gestiegen und kostengünstig geworden, dass es in vielen Bereichen zu einer Technologisierung mit Lager-, Reinigungs- und sonstigen Robotern und Automaten geben wird. Die bisherigen Beschäftigen werden in diesen Bereichen zuerst durch Maschinen und Computersysteme ergänzt und letztendlich ersetzt. Eine große Branche, die in einem solchen Umbruch steckt, ist z.B. aktuell die Finanzbranche (Banken und Versicherungen), die Filialen abbauen, das Onlinebanking erweitern und massiv in intelligente Systeme investieren.

Aber auch in vielen Bereiche, in denen der Mensch eigentlich unersetzbar schien, werden sie durch Einführung der Künstlichen Intelligenz zunehmend ersetzt. Übersetzungsdienstleistungen, Geschäftsorganisation (z.B. von Termine, etc.) und weitere Assistentsaufgaben werden durch virtuelle Assistenten ersetzt. Diese lernen den Tagesablauf ihrer Besitzer und können so Sekretäre und -innen, Butler als auch Fremdsprachler ersetzen.

Technische Innovationen wird es immer geben. Neue Gesetze können dann zwar Schutz- und Sicherheitsmaßnahmen bewirken, der Fortschritt ist aber nicht aufzuhalten, eben weil es immer irgendjemanden gibt, der die Entwicklung vorantreibt. Der Fortschritts(irr)glaube ist stärker als mögliche soziale Einwände. Letztendlich wird meiner Meinung nach der Kosten-/ Nutzenvergleich darüber entscheiden, ob wann und wie technische Lösungen eingesetzt werden. Denn die ökonomischen und politischen Interessen werden – wie in der Vergangenheit bereits oftmals geschehen – gegenüber den vorhandenen sozialen Befürchtungen der Vorrang eingeräumt.