Der Fluch der Statusmitteilungen

Timelines, Streams, SMS’s oder Mails – auf den unterschiedlichen Kanälen werden uns die verschiedensten Statusmitteilungen gesendet. Bestellmitteilungen, Kontaktmitteilungen, Mitteilungen, ob zu Hause die Waschmachine bereits fertig ist, usw. – die Möglichkeit sich Statusmitteilungen zusenden zu lassen, nimmt mit dem technischen Fortschritt immer mehr zu. Und es gibt Manager, die ihre 200 Mails täglich bereits als “Status” für Wichtigkeit versuchen anzupreisen.

Aber verlieren wir den nicht langsam den Überblick. Jede Statusmitteilung erfordert einen Moment der Kenntnisnahme. Dann müssen wir sie Einordnen (Wichtig, Später, Unwichtig, Löschen) und selbst das Löschen der überflüssigsten Statusmitteilungen bedürfen die Aufmerksam des Empfängers.

Zeitaufwendig sind aber nicht die vielen kleinen Statusmeldungen – angefangen mit dem Wecker, dann Erinnerungen an Termine, wann die gekochten Eier fertig sind, …, usw., usw., oder die Mitteillungen bei Facebook, Google+, und anderen, sondern richtig stressig sind die produzierten Statusmitteilung. Projektstandsmitteilungen, Arbeitsfortschrittberichte sind aufwendig, dienen nicht der eigentlichen Fertigstellung und die Reaktion auf die gesendete Statusmitteilung könnte zu Planänderungen führen. Während die einfache Mail zum Vorgesetzten noch recht einfach und formlos versendet werden kann, ist bei umfangreicheren Berichten an externe Stellen eine umfangreiche Erarbeitung und Austausch mit Anderen notwendig.

Was ist aber das Problem der Statusmitteilung? Jede einzelne Statusmitteilung ist doch vom Empfänger erwünscht und gewollt. Schließlich sind diese die moderne Art des persönlichen Kontrollsystems. Je mehr und desto detailierte die Statusmitteilungen sind, desto schneller kann reagiert werden mit der (je nach Informationsdetailierung) besseren Handlungsmaßnahme. Aber ab einer bestimmten Anzahl an Statusmitteilungen nimmt das Interesse ab. Die Empfänger sind Überfordert von Statusmeldungen, die niemand mehr lesen und darauf reagieren kann. Es ist dann nur noch ein Registrieren von irgendwelchen Meldungen. Das schlimme ist meist, dass die Statusmitteilungen den Leser zwar von allen möglichen Vorfällen woanders informiert, aber ihn gleichzeitig vom aktuellen Geschehen ablenkt.

Statusmitteilungen sind gut. Aber zu viele Statusmitteilungen sind nervig, lenken ab und behindern den Empfänger letztlich bei seinen eigentlichen Tätigkeiten. Welche “Dosis” an Stausinformationen gut ist, muss jeder selbst entscheiden. Aber eine Kontrolle der Anzahl und des Umfanges der Statusmitteilungen ist sinnvoll. Denn darüber gibt es wohl selten eine Statusmitteilung.